Schutzjuden - Staatsbürger - Weltbürger
Juden in Sondershausen. Ein Kooperationsprojekt des Arbeitsverbunds der Schwarzburger Museen
Schlossmuseum Sondershausen, „Galerie im Schloss“
26.09.2021−18.04.2022
Die Ausstellung folgt den Spuren jüdischen Lebens in der ehemaligen Residenzstadt Sondershausen vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert. Die wenigen überlieferten baulichen Zeugnisse – das mittelalterliche Ritualbad in der Altstadt und der jüdische Friedhof am Spatenberg – sowie die nur noch bildlich fassbare Synagoge stehen symbolisch für unterschiedliche Phasen von Verfolgung, Akzeptanz, Emanzipation und Integration. Zunächst nur gegen Zahlung von „Schutzgeld“ geduldet und einer diskriminierenden Sondergesetzgebung unterworfen, erlangten die Juden des Fürstentums im Laufe des 19. Jahrhunderts die vollen Bürgerrechte und standen als deutsche Patrioten auch auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs. Während der NS-Zeit wurde die jüdische Gemeinde von Sondershausen gewaltsam ausgelöscht. Überlebende gelangten auf oft abenteuerlichen Wegen ins rettende Ausland, wo sie vor der Herausforderung standen, eine neue Heimat zu finden. Anhand biographischer Exkurse unternimmt die Ausstellung den Versuch, einzelne Schicksale sichtbar zu machen und Geschichte auch auf persönliche Weise zu erzählen.