Sonderausstellungen

Aktuelle Sonderausstellungen

Angelehnt an das Jahresmotto der Thüringer Schlössertage 2023 „Aufgespürt! Fürstliche Jagdlust und höfisches Vergnügen“ widmet sich die Ausstellung dem Thema und der ganzen Bandbreite des fürstlichen Jagens. Die Jagd hatte in früheren Jahrhunderten eine große Bedeutung, nicht nur zur Beschaffung von Wildfleisch, das den Speiseplan bereicherte, sondern auch zur Repräsentation der Herrschaft des Landesherrn. Jagden waren häufig inszenierte höfische Ereignisse, die einem festen Ablauf folgten und für die bestimmte Regeln galten. Sie waren Teil von Hoffesten oder konnten sogar selbst den Anlass zu mehrtägigen Feierlichkeiten bieten. Sie dienten der Konsolidierung politischer Beziehungen und waren zugleich ein Mittel der Abgrenzung zwischen Adel und Bürgertum, aber auch ein Instrument zur Errichtung einer Hierarchie innerhalb des Adels. Der Landesherr entschied dafür über die Reichweite der Jagdberechtigung seiner adeligen Untertanen. Auch im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen widmeten sich zahlreiche Herrscher voll und ganz der Jagd als beliebtem Zeitvertreib und Statussymbol.

Die Ausstellung möchte der Vielschichtigkeit des Phänomens der adeligen Jagd nachspüren. Dafür werden rechtliche Grundlagen ebenso beleuchtet wie die Themen Tischkultur, Frauen in der Jagd und Musik – um nur eine Auswahl zu nennen.

Als wesentliches Element der fürstlichen Hofhaltung sowie des adeligen Selbstverständnisses hat die Jagd vielfache Ausprägungen in der Kunst hinterlassen. In der Sammlung des Schlossmuseums Sondershausen haben sich zahlreiche Objekte verschiedener Art mit jagdlichem Bezug erhalten, darunter Gemälde, Grafik, Möbel, Gläser, Keramik und Bibliophilia, die durch Leihgaben anderer Museen ergänzt werden. Besonders zu nennen ist hier eine sieben Gewehre der Sammlung Fürst Günthers I. von Schwarzburg-Sondershausen (1678−1740, reg. ab 1720/21) umfassende Leihgabe der Rüstkammer Dresden. Der Fürst, bekannt als begeisterter Jäger und leidenschaftlicher Sammler von Kunst und Kunsthandwerk, hatte eine Sammlung von 130 Gewehren, die kurz nach seinem Tod an den sächsischen Hof verkauft wurden. Eine Auswahl dieser fein gefertigten Waffen kehrt nun erstmals nach fast 300 Jahren anlässlich der Ausstellung nach Sondershausen zurück. Ebenfalls eng mit Fürst Günther I. verbunden ist eine Serie der filigranen Holzskulpturen Johann Friedrich Böhlers, eines bedeutenden Thüringer Künstlers des 18. Jahrhunderts, dessen Werke die Schau zeigt.

 

Vernissage: 07.05.2023 14:00 im Blauen Saal
Kuratorenführung: 26.05.2023 15:00, 28.05.2023 10:30
Restauratorenführung: 27.05.2023 14:00
Vortrag: Dr. Carolin Schäfer (Museumsleitung), „Zwischen Leidenschaft und Wahnsinn. Die fürstliche Jagd in Schwarzburg-Sondershausen“, 06.06.2023 18:30 im Rosa Salon (Vortragsreihe „Aufgeschlossen“)

 

Abb.: Johann Friedrich Böhler, Jagdszene
Foto: Thomas Wolf, © Schlossmuseum Arnstadt; Gestaltung: Atelier Kerzig, Gera

Kommende Sonderausstellungen

Zur Landesfotoschau haben 160 Fotografinnen und Fotografen insgesamt 617 Einzelfotos und 32 Serien eingereicht. Die Jury wählte daraus 75 Einzelfotos und 6 Serien von 50 Autorinnen und Autoren für die Ausstellung aus, vergab vier Preise und fünf Anerkennungen.

Jury: Henryk Bies (Leipzig), Boris Hajdukocic (Erfurt), Susanne Knorr (Erfurt), Andreas Papenfuß (Weimar) und Helena Wacker (Weimar)

Veranstalter: Gesellschaft für Fotografie e. V. Landesverband Thüringen

Die Ausstellung wird in Kloster Veßra, Jena, Sondershausen, Erfurt, Gotha und Altenburg gezeigt.

 

Abb.: Julia Didelot (Steinbach-Hallenberg): Sommersprossen - Sonderpreis für das Gesicht der Landesfotoschau

Eine Ausstellung des Anne Frank Zentrums in Zusammenarbeit mit dem Anne Frank Haus.

Das Tagebuch des jüdischen Mädchens Anne Frank (1929-1945) ist Symbol für den Völkermord an den Juden durch die Nationalsozialisten und intimes Dokument der Lebens- und Gedankenwelt einer jungen Schriftstellerin. In der Ausstellung erzählen große Bildwände von Anne Franks Leben und ihrer Zeit: von den ersten Jahren in Frankfurt am Main und der Flucht vor den Nationalsozialisten, über die Zeit in Amsterdam – glückliche Kindheit und schwere Zeit im Versteck – bis zu den letzten schrecklichen sieben Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen. Viele private Fotos erlauben einen intimen Einblick in das Leben der Familie Frank und ihrer Freunde und Freundinnen.

Kernstück der Ausstellung ist der Gedankenraum, der sich der langen Zeit im Versteck widmet. Audiozitate würdigen Anne Frank als Tagebuchschreiberin und Chronistin ihrer Zeit. Sie ermöglichen ein Nachdenken über die Parallelen und Unterschiede zwischen gestern und heute. Die Ausstellung zeigt auch die Geschichte des Tagebuchs seit dessen Veröffentlichung.

Ausgehend von Zitaten aus Anne Franks Tagebuch wendet sich die Ausstellung direkt an Jugendliche mit Fragen zu Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung: Wer bin ich? Wer sind wir? Wen schließe ich aus? Kurze Filme mit Jugendlichen regen zur Diskussion über diese Themen an. Ausgehend von der Frage „Was kann ich bewirken?“ ermutigt die Ausstellung zu eigenem Engagement.

 

Abb.: Anne Frank, 1942 (Anne Frank House, Amsterdam)

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